1. Jost -Ronker Heinemann wurde 1618 in Heimberg, Kanton Bern geboren. Er starb vor 1681 in Johannland. Jost arbeitete als Lehnsherr.
Schweizer Mennonit;
1648 löste sich die Schweiz im "Westfälischen Frieden" vom Deutschen Reich. Die dadurch enstandene wirtschaftliche Krise löste in den Kantonen Basel, Bern und Solothurn einen Bauernaufstand aus, der 1653 mit der Niederlage der Bauern endete. Vermutlich hängt damit eine Verfolgung aller "Andersgläubigen" zusammen, die die Ursache dafür gewesen sein könnte, dass auch Jost-Ronker Heinemann seine Heimat verließ. Man vermutet, dass er in Thun (4 km von Heimberg) am Thuner See ein Schiff bestieg, um mit seiner Familie, wohl auch mit Hab und Gut, die Aare abwärts über Bern, durch den Bieler See, an Solothurn und Olten vorbei und dann den Rhein abwärts nach Deutschland zu fliehen.
Sein Ziel war Neuwied, wo Graf Friedrich III. von Wied Bewohner für seine im Krieg zerstörte Stadt suchte. So erließ er 1648 ein Toleranzedikt, das den Angehörigen aller Glaubensbekenntnissen volle Freiheit zusicherte. Gleichzeitig begann der Graf mit dem Bau eines Schlosses (1648-1653). Vielleicht haben Jost-Ronker und seine Kinder hier mitgearbeitet und nicht ihren vollen Lohn erhalten. Jedenfalls sollen noch heute beim Amtsgericht (oder im Archiv) zu Neuwied Akten "Heinemann contra Graf von Wied" liegen, nach denen Heinemann den Grafen auf die Herausgabe einer sehr großen Geldsumme verklagt hat. Leider war es bisher nicht möglich, in diese Akten Einsicht zu nehmen.Allerdings stellen sich bei diesem Bericht einige Fragen:
1. Warum mussten Heinemanns um 1648 aus der Schweiz auswandern, während Peter Jüngerich noch 1680 in Heimberg geboren wurde, kurz bevor Nicolaus Heinemann in Irmgarteichen geboren wurde? Beide waren doch Mennoniten und es wäre logisch, wenn beide Familien gleichzeitig aus der Schweiz vertrieben worden wären.
2. Warum wurde Nicolaus Heinemann katholisch getauft, wo sein Großvater seines Glaubens wegen auswandern musste? Warum konvertierte die Familie so schnell zum katholischen Glauben?
3. Johannes Heinemann wurde durch Heirat wiederum Mennonit, als er die Tochter des Pächters von Gut Langenau, Barbara Dörr heiratete. Seine Söhne waren Mennoniten-Prediger und werden als "Amish Bishops" bezeichnet. War diese Geschichte, die Vorfahren seien ihres mennonitischen Glaubens wegen ausgewandert, nur eine Erfindung der mennonitischen Kirchenoberen, um von ihrer katholischen Herkunft abzulenken?
4. Es gibt keine Belege, dass Jost-Ronker Heinemann aus Heimberg, BE kam, während dies von Peter Jüngerich und seinen Vorfahren eindeutig belegbar ist. Kamen Heinemanns möglicherweise aus Heinsberg Kreis Olpe, wo nachweislich viele Heinemanns herkommen?Um die These zu untersuchen, Jost Ronker und Henricus Ronker Heinemann könnten aus Heinsberg Kreis Kirchhundem stammen, hatte Dr. jur. Wolfgang Heinemann zwischen dem 20. und 24. März 2003 mehrere Gespräche mit Heimat- und Familienforschen der Heinemanns aus Heinsberg, Kreis Kirchhundem geführt.
Ergebnis:
Es gibt KEINE brauchbaren Beweise, dass der Familienstamm Heinemann aus dem Kreis Kirchhundem (mit Heinsberg) in irgendeinder Beziehung zu unserem hier vorgestellten Familienstamm steht. Ein Jost-Ronker Heinemann oder andere bekannte Namen unserer Vorfahren tauchen dort nicht auf. Die gesamte Geschichte der dortigen Heinemanns nimmt einen völlig anderen Verlauf. Kein Ortsname steht mit einem Ortsnamen unserer Vorfahren in Verbindung. Alle Heinemanns im Kirchhundener Kreis waren katholisch und/oder Freimaurer. Es sind auch keine sonstigen Spezifika deckungsgleich.
Wir dürfen deshalb davon ausgehen, dass unsere Vorfahren tatsächlich aus dem Schweizer Heimberg im Kanton Bern stammen. Dafür spricht auch, dass sich die Nachkommen Jost-Ronker Heinemanns sich häufig mit anderen schweizerischen mennotischen Auswanderern wie Naffziger, Güngerich, Gärtner, Jutzi, Schwarztraub, u.a. verschwägerten.
Er hatte die folgenden Kinder:
+ 2 M i Henricus-Ronker Heinemann